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September 2010

STEUBEN PARADE MAKES HEADLINES ALL OVER GERMANY

Thanks to great coverage by German Press Agency "dpa" and their New York based correspondent Chris Melzer, this year´s Steuben Parade made it into hundreds of newspapers throughout Germany. The following stories are written in German, and they are part of the reason why so many groups from Germans, Switzerland and Austria are visiting New York every year to be part of the events on Fifth Avenue.

It is because of stories like these, in addition to reports by the Embassy and Consulate General to Berlin and the experiences of thousands of German visitors that leading politicians like Chancellor Angela Merkel and Vice Chancellor Guido Westerwelle as well as minister presidents and politicians from regional and even local levels are familiar with the work of the Steuben Parade Committee and appreciative of its initiatives in preserving German history and tradition while providing a showcase to contemporary Germany and celebrating the ongoing friendship between the two countries.

Now, here are the stories from "dpa":

"Deutschland ist cool!": New York feiert Steuben-Parade

Deutsche Spuren findet man in den USA überall, doch zumeist sind die Deutschamerikaner weniger präsent als andere Nationalitäten. An einem Tag im Jahr ist alles anderes. Dann feiert New York seine Steuben-Parade.

New York (dpa) - So deutsch ist nicht mal Deutschland - höchstens beim Fußball. New York hat seine Steuben-Parade gefeiert und damit auch das Land, in dem Millionen von Amerikanern ihre Wurzeln haben. Zehntausende haben am Samstag bei strahlendem Sonnenschein auf der Fifth Avenue mitgefeiert, mitgeschunkelt oder sogar mitgejodelt und die Parade der mehr als 5000 Teilnehmer bejubelt. Doch etwas ist mittlerweile anders: Neben Trachten und Volkstänzen zeigen die Deutschamerikaner heute ein modernes Deutschland.

Ein Bild sagt mehr als 1000 Imagebroschüren: Auf einem Wagen fuhr das Brandenburger Tor mit - mit Solarzellen statt der Quadriga. "Deutschland wird mit modernen Technologien und modernem Umweltschutz verbunden. Das ist natürlich ein Image, dass wir gern aufnehmen", sagt Horst Freitag. Der deutsche Generalkonsul ließ am Straßenrand gleich noch Energiesparlampen aus Gummi verteilen - knautschige Werbung für Umweltschutz und Deutschland.

Wie viele Deutschstämmige in New York wohnen, weiß nicht einmal der Generalkonsul. "Aber es sind Zehntausende. Und in den ganzen USA mehrere Dutzend Millionen." Bei der Volkszählung gaben 26 Prozent der Amerikaner an, deutsche Wurzeln zu haben.

Lebensfreude zählte bisher nicht zu den positiven Werten, mit denen man die Deutschen verbindet. Entsprechend war die deutsche Parade auch kleiner als die der Iren und weniger ausgelassen als die der Puerto Ricaner. Aber sie wird moderner, sagt Lars Halter, General Chairman der Parade und damit ihr Organisator. "Die Steuben-Parade war lange von den Einwanderern geprägt, die nur noch das Deutschland der Fünfziger kennen. Wir wollen weg von den Heimatfilmen und das moderne Deutschland zeigen."

Das Bild prägen trotzdem die Trachten und die Spielmannszüge, die zum Teil extra über den Atlantik geflogen kommen. "Wir mögen ja auch Trachten", sagt Halter. "Aber in Deutschland rennt nun mal nicht jeder in Lederhosen rum." Trotzdem ist das Oktoberfest im Central Park nach der Parade einer der Höhepunkte im deutsch-amerikanischen Leben. "Man sieht andere Länder nun mal vor allem über Klischees", sagt der 36-Jährige. "Und die über Deutschland sind Bayern und Hitler. Dann verstärke ich doch lieber das positive Klischee."

"Der Zweite Weltkrieg ist natürlich in den Köpfen noch präsent", sagt Generalkonsul Freitag. Nicht umsonst ist die Holocaust-Überlebende Ruth Westheimer ("Dr. Ruth") Schirmherrin der Parade. "Aber es haben sich längst andere Bilder nach vorn geschoben: Moderne Technologie, Umweltschutz, Sport." Das Deutschlandbild wird von Ballack und Mercedes, weniger von Hitler und Wehrmacht geprägt. Allerdings auch nicht von Schiller und Goethe.

"Aber wir erscheinen als wirklich modernes Land. Gerade Berlin hat das Bild verbessert. Die New Yorker betrachten die deutsche Hauptstadt als europäische Variante von New York: Modern, vielfältig und vor allem offen." Deshalb würden auch immer mehr junge Amerikaner Berlin als Ziel ihrer Europareise wählen oder sogar dort studieren. "In einem Satz gesagt: Deutschland ist cool geworden."

"Hitler hat nicht gewonnen"
Ein Interview mit Ruth Westheimer

New York (dpa) - Ruth Westheimer kam 1938 mit zehn Jahren in ein Kinderheim in der Schweiz. Das rettete ihr Leben. Die Eltern und die geliebte Großmutter wurden in Auschwitz ermordet. Ruth Westheimer wurde später in Israel zur Scharfschützin ausgebildet, schied aber bald verwundet aus. 1956 ging sie in die USA und wurde die bekannteste Sexualtherapeutin Amerikas. In diesem Jahr ist "Dr. Ruth" (82) Grand Marshal der legendären Steubenparade in New York.

Frau Dr. Westheimer, wie oft sind sie noch in Deutschland?
Dr. Ruth Westheimer: Jedes Jahr! Ich fahre immer zur Frankfurter Buchmesse und bringe jedes Mal einen neuen Auftrag mit. Mein neuestes Buch "Mythen der Liebe" erscheint sogar zuerst auf Deutsch und dann erst auf Englisch."

Mit welchem Gefühl gehen Sie durch die Stadt Ihrer Kindheit?
Dr. Ruth Westheimer: Es ist schwierig für mich, aber ich gehe stolz und mit geradem Rücken. Hitler hat nicht gewonnen! Er wollte, dass ich sterbe. Stattdessen habe ich jetzt Kinder und Enkelkinder. Damals war es eine Flucht. Jetzt schlafe ich im "Frankfurter Hof". Wer hätte das gedacht?

Als Grand Marshal präsentieren Sie Deutschland. Können Sie das, bei dem was Sie erlebt haben?
Dr. Ruth Westheimer: Ich bin Amerikanerin von deutsch-jüdischer Abstammung. Beides ist mir wichtig. Ich kann nicht vergessen, was Deutsche meiner Familie angetan haben und Deutschen meines Alters gehe ich aus dem Weg. Aber die Zeit ist längst gekommen, jüngeren Deutschen die Hand zu reichen. Ich traf in einem Altenheim in Israel eine junge Deutsche, die dort als soziales Jahr arbeitet. Das hat mich wirklich zutiefst gerührt.

Wie deutsch sind Sie noch?
Dr. Ruth Westheimer: Ich bin Amerikanerin, weil mir dieses geliebte Land mehr gegeben hat, als mir irgendein Land geben konnte, auch nicht Israel. Aber ich bin glücklich, dass ich von der deutschen Kultur noch so viel gelernt habe, dass ich Goethe und Heine lesen kann. Und ich liebe die Lieder meiner Kindheit. Ich kann noch die ganzen deutschen Kinderlieder singen. Ich mache es jetzt mit meiner Stimme aber nicht, sonst fliegen wir raus.

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German-American Steuben Parade Committee • P.O. Box 3386 • Church Street Station • New York, NY 10008 • Tel. 347-454-2269 • Email: info@germanparadenyc.org